Ameisenlöwe, Spinnen und Moosblüten...
Ausflug ins herbstliche Wildtal

Naturtagebuch von Nafoku am 10.09.2000

Unser Start

Wir sind über den Rebberg von Wildtal zum Lehener Eck geradelt, und dann Richtung Wildtaler Eck in den Wald. Heute hat mich C-Boy begleitet, der seit seiner Geschichte mit dem Weinschwärmer ein großes Interesse an kleinen Viechern entwickelt hat :-)

10.09.2000: Lycopus europaeus | Ufer-Wolfstrapp 10.09.2000: Berg-Weidenröschen? 10.09.2000: Hieracium sylvaticum? | Waldhabichtskraut?
Lycopus europaeus: Ufer-Wolfstrapp Weidenröschen: Bergweidenröschen? Hieracium sylvaticum? Waldhabichtskraut?
 

 

Viecherchen...

fanden wir eine ganze Menge, und ein paar davon kannst du hier anschauen. Besonders beeindruckt hat mich das Grasgespenst, das seinem Namen alle Ehre macht :-)
Die Rote Keulenschrecke ist eine Heuschrecke, und unsere fühlt sich sichtlich wohl auf ihren Gräsern. Außerdem kannst du hier einer kleinen Spinne aus dem Wildtal in die Augen sehen.

10.09.2000: Gomphocerippus (Gomphocerus) rufus | Rote Keulenschrecke, Weibchen im Wildtal 10.09.2000: Chorosoma schillingi | Grasgespenst | Das an eine Stabheuschrecke erinnernde Tierchen ist eine Wanze 10.09.2000: Eine Spinner (Krabbenspinne?) in die Augen geschaut
Gomphocerippus rufus: Rote Keulenschrecke, Weibchen Chorosoma schillingi: Dieses Tierchen heißt Grasgespenst und ist eine Wanze. Krabbenspinne? Hier haben wir einer kleinen Spinne in die Augen geschaut!
 
 

Der Ameisenhaufen

Das Foto von dem Ameisenhaufen habe ich schon vor zwei Jahren gemacht, nämlich am 19.05.1998
 
 
Dort, wo der Wald beginnt und eine Bank steht, machten wir den ersten Halt. Ein paar Schritte neben der Bank befindet sich schon seit Jahren ein mit Zweigen abgestützter Ameisenhaufen. Er sah unversehrt aus, aber es war keine einzige Ameise zu sehen!

Wir fragten uns, ob sich die Ameisen vielleicht schon zur Winterruhe zurück gezogen haben? Ich griff in die obere Schicht des Haufens und stellte fest, dass auch unter der Oberfläche keine einzige Ameise herum krabbelte.

Mir fiel auf, dass die Nadeln extrem heiß von der Sonne waren. Normalerweise regulieren Ameisen die Temperatur ihres Baus. Die Nadeln waren aber von der Sonne so aufgeheizt, dass ich vermutete, der Bau sei nicht mehr bewohnt. Außerdem liefen alle möglichen Viecherchen darauf herum oder sonnten sich, die sich sonst nie auf einen solchen Bau trauen würden. Wir stellten mal wieder fest, wie wenig wir über die Tiere wissen und dass es viele Rätsel für uns gibt.

Nachdem wir den umliegenden Waldboden abgesucht und dabei etliche interessante Tiere und Pflanzen entdeckt hatten, fuhren wir weiter bis zu einer Aussichtsstelle mit Bank und Blick über das ganze Tal. C-Boy entdeckte dort sofort unter der Bank die kleinen Sandtrichter des Ameisenlöwen, die er schon von Merdingen her kannte. Ich selbst hatte so etwas noch nie vorher beachtet.

 
 

Die Ameisenlöwen

10.09.2000: So sehen die Sandtrichter aus, mit denen der Ameisenlöwe (Larve der Ameisenjungfer) seine Beute fängt 10.09.2000: Hier schaut ein Ameisenlöwe gerade aus seiner Sandkuhle heraus 10.09.2000: Wir haben den Ameisenlöwen ausnahmsweise aus seinem Bau geholt, um ihn richtig anschauen zu können
Der Bau: Solche Trichter baut die Larve der Ameisenjungfer, um ihre Beute zu fangen. Ameisenlöwe: Hier schaut er gerade aus seinem Sandtrichter. Man sieht ihn nur selten über der Erde. So sieht er aus: Wir haben die Larve ausnahmsweise aus ihrem Bau geholt, um sie aus der Nähe zu sehen.
 
 
Wir beobachteten geduldig die Oberfläche des Sandes, und bald bewegten sich die Körnchen an verschiedenen Stellen. Wenn eine Ameise oder ein anderes kleines Insekt in die Nähe der Trichter kam und hinein geriet, konnte es sich nicht mehr befreien. Wir sahen, dass kleine Tiere vergeblich versuchten, wieder an den Rand einer solchen Falle zu gelangen.

Die Ameisenlöwen sitzen unter der Erde und fangen an, Sandkörnchen in die Luft zu werfen, wenn eine Beute in den Trichter gefallen ist. Dann rutscht der ahnungslose Gast immer wieder aus und kann sich nirgends festhalten. Schließlich sieht es aus, wie wenn der Besucher von einem Sog nach unten gezogen wird: Der Ameisenlöwe hält ihn von unten her fest und fängt ihn an, auszusaugen.

 
 

Die winzigsten Waldbewohner

Die kleine Blüte (oder Fruchtkapsel?) von dem Moos Das Moos der Gattung Polytrichum bildet Teppiche im Wald und sieht aus wie kleine grüne Sternchen. 10.09.2000: Die einzelne Moospflanze
 

 

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