Frühlingserwachen nach der Schneeschmelze am Winklerberg
Naturtagebuch bei Nafoku am 15.01.2011
Am Winklerberg bei Ihringen
Die Natur wacht auf - Beobachtungen nach der Schneeschmelze
Nach wochenlangen Minustemperaturen im Dezember und Januar, anschließender Schneeschmelze bis hinauf in den Schwarzwald, Hochwasser an Elz und Dreisam und einigen noch kühlen Tagen kam nun heute auch richtig anhaltend die Sonne heraus.
Der Himmel wurde blau, die Luft lau, und es zog uns hinaus auf Entdeckungsreise in die nahegelegenen Rebberge. Auf dem Weg dorthin schauten wir uns zuerst die Ihringer Vorgärtchen an.
Wir waren überwältigt, wie schnell die Sonnenstrahlen nicht nur uns, sondern das Leben auf dem gerade vom Schnee befreiten und nun erwärmten Erdboden lebendig und aktiv machte!
Überall schauen schon verheißungsvoll die grünen Spitzchen aus dem sonst noch kahlen Erdreich der Gärten:
Grüne Spitzen
Noch sind diese grünen Spitzen ein Rätsel: Was wird aus ihnen einmal werden?
Die Basis der Blattstengel ist gut verpackt. Alles, von dem der Mensch glaubt, dass er es erfunden hätte, war längst vor ihm schon da.
Galanthus elwesii
Großblütiges Schneeglöckchen
Die Großblütigen Schneeglöckchen (Galanthus elwesii) stehen nicht nur schon in voller Blüte, sondern werden von emsigen Honigbienen besucht.
Diese Schneeglöckchen haben breitere Blätter als unsere heimischen Schneeglöckchen und blühen schon im zeitigen Januar. Genauso wie unser Kleines Schneeglöckchen Galanthus nivalis verwildern sie auch gerne.
Auf den Rasenflächen blühen Gänseblümchen (Bellis perennis) und Persischer Ehrenpreis (Veronica persica):
Bellis perennis
Gänseblümchen
Persischer
Ehrenpreis
Auf der kleinen Verkehrsinsel bei der Abzweigung der Straße von Ihringen nach Breisach blüht der Reiherschnabel, und die Mauerritzen an der Straße beim Winklerberg ziert mit ihrer Blüte die Rote Taubnessel Lamium purpureum:
Reiherschnabel
Lamium purpureum
Rote Taubnessel
Weiter oben an den alten Weinbergsmauern sonnen sich in diesen Januartagen bereits die zahlreichen Mauereidechsen. Sie schauen schon neugierig aus ihren Winterquartieren heraus:
(Zwei Mauereidechsen)
Auch in den Lösböschungen sind die Eidechsen wachgeworden, hier eine der selteneren Exemplare in ganz schwarz:
(Schwarze Eidechse)
Außer den Eidechsen sind schon zahlreiche andere kleine Tiere unterwegs, wie Käfer aus der Familie der Staphylinidae oder der Chrysomelidae, wie der
hier für den Winklerberg typische Chrysolina kuesteri:
Käfer:
Staphylinidae
Chrysolina kuesteri
Chrysomelidae
Und nicht genug der Käfer am Winklerberg, im Januar sind dort auch noch weitere Arten unterwegs:
Amara aenea
Erzfarbener Kamelläufer
Notiophilus aesthuans
Schmaler Laubläufer
Die beiden letztgenannten sind Laufkäfer, der Schmale Laubläufer fällt durch seine seitlich sitzenden, großen Augen auf.
Schließlich möchte ich mich für heute verabschieden mit der Raupe vom Zimtbär, einem Schmetterling, dessen Raupen häufig im Winter zu finden sind, wenn sie gerade asphaltierte Wege überqueren:
(Raupe vom Zimtbär
Phragmatobia fuliginosa)
und natürlich den typischen Kaiserstühler Schnecken, deren Häuschen man im Winter in großer Zahl in den Weinbergsböschungen finden kann:
(Schneckenhaus von Discus rotundatus)
- Amara aenea (Erzfarbener Kamelläufer)
- Bellis perennis (Gänseblümchen)
- Chrysolina kuesteri (Küsters Blattkäfer)
- Discus rotundatus (Gefleckte Schüsselschnecke)
- Galanthus elwesii (Schneeglöckchen)
- Galanthus nivalis (Schneeglöckchen)
- Lamium purpureum (Purpurrote Taubnessel)
- Notiophilus aesthuans (Schmaler Laubläufer)
- Phragmatobia fuliginosa (Zimtbär, Rostflügelbär)
- Veronica persica (Persischer Ehrenpreis)