Leben am Treibholz nach einem Hochwasser der Elz

Fotos von Steinfliegen und einem Regenwurm

im Naturtagebuch von Nafoku am 18.03.2001

Zwei schöne Exemplare von Steinfliegen, die unter einem Stück Treibholz saßen Hier klebt neben der Steinfliege eine leere Larvenhülle am Holz

Die Steinfliege Perla burmeisteriana

Steinfliegen findet man meistens im oder am Wasser unter Steinen, und heute fanden wir eine ganze Menge auch im Uferbereich der Elz, weil das Hochwasser der letzten Tage das Treibholz und Material aus dem Wasser weit "an Land" gespült hatte.

Fast unter jedem Stein oder Holz, das wir umdrehten, fanden wir Steinfliegen (vor allem Perla burmeisteriana), manchmal sogar mehrere nebeneinander sitzend. Die Larven erkannten wir an den noch nicht ausgebildeten Flügeln und einer etwas anderen Körperform. Uns fiel außerdem auf, dass die Larven viel beweglicher als die fertigen Fliegen waren.

Perla burmeisteriana - Steinfliege

Die Steinfliegen der Gattung Perla sind mit die größten Steinfliegen unserer Fauna. Es gibt drei Arten, die sich sehr ähnlich sehen, aber an der Zeichnung des Kopfes unterscheiden lassen.

Perla burmeisteriana ist die dunkelste und hat einen deutlichen weißen Fleck zwischen den Augen, Perla marginata hat einen einheitlich dunklen Kopf, der zwischen den Augen schwarz gezeichnet ist, und Perla maxima hat einen gelb gefärbten Kopf.

Neben der Zeichnung des Kopfes kann schon das Gewässer, in dessen Bereich man die Steinfliege findet, einen ersten Anhaltspunkt geben: P. burmeisteriana lebt in größeren Fließgewässern, während sich P. marginata an Bergbächen aufhält und P. maxima an Gebirgsflüssen.

Die Fliegen sitzen meist träge in der Ufervegetation, auf Steinen und oft auch unter den großen Blättern verschiedener Pflanzen, wie z.B. der Pestwurz. Selten fliegen sie, bei Störungen lassen sie sich eher fallen und versuchen schnell weg zu laufen. Nahrung nehmen sie keine mehr zu sich.

Sie benötigen für die Entwicklung ihrer Larven saubere Fließgewässer. Die Entwicklung der Larven dauert drei Jahre. Sie ernähren sich räuberisch von anderen Insektenlarven, die in sauberen Fließgewässern in großer Anzahl vorkommen. Ihren Sauerstoff beziehen die Larven direkt aus dem Wasser. Für die Atmung haben sie Tracheenkiemen, die als weiße Büschel vor allem an den Seiten des Thorax (Brust) zu erkennen sind.

Typisch für Steinfliegenlarven sind die zwei fadenförmigen Schwanzanhänge, die so genannten Cerci. Nach drei Jahren verlassen die Larven das Wasser und krallen sich in der Ufervegetation und an Steinen fest. Während die Larvenhaut trocknet, bildet sich unter ihr die neue Haut der Steinfliege. Nach einigen Stunden pumpt die Larve Flüssigkeit in den Thoraxbereich, so dass dieser anschwillt, bis er an vorgegebenen Stellen bricht und die Steinfliege sich langsam aus ihrer letzten Larvenhaut zieht.

Nach dem Schlupf muss die Haut aushärten und die Flügel müssen gestreckt werden. Nach etwa einer Stunde ist der Prozess abgeschlossen und die Steinfliege kann die wenigen Tage als adultes Tier "genießen".

Da in unserer aufgeräumten Natur saubere Bäche und Flüsse immer seltener werden, zählen auch die Steinfliegen zu den seltenen Insekten unserer Fauna, und man kann sich glücklich schätzen, wenn man welche findet.

(Text von Freund, der inkognito bleiben möchte.)

Steinfliege an Treibholz Exemplar mit anderer Färbung

Regenwürmer

Ein Regenwurm versucht sich ins Holz zu retten statt in die Erde Hier hat es einer fast geschafft, sich in die Erde zu verkriechen

:-) Das erste Mal ist es mir gelungen, Regenwürmer vor die Kamera zu bekommen!

Diese beiden versuchten verzweifelt, sich in Sicherheit zu bringen. Weil sie so schnell kein Erdreich finden konnten, versuchten sie sich in morsches Holz zu flüchten.

Und was ist das??

ca. 2-3 mm kleine, gelbe Kügelchen (Eier?)
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