Aus dem Fundus der Gedichte,
die ich mit 12 Jahren geschrieben habe
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Der Geistesblitz

Ob ich nun dichte oder schreibe,
ich selber überredbar bleibe.
Ich denke hin und denke her
und schließlich wird das Denken schwer.

Ich will mal ruhn,
und kanns nicht tun:
ein Geistesblitz erscheinet schon
und spricht: "Ich bringe Freude dir,
wenn du ein bisschen spielst mit mir.
Wenn du mich schmückest und bekleidest
und mich noch tüchtig grade schneidest."

Ich spreche: "Nein, heut will ich Ruh!"
Doch bald drück ich ein Auge zu
und schreib in Gottes Namen halt
den Geistesblitz auf Schreibpapier.
Dies dankt er mir!

Denn als ich will das Schreibzeug schließen
und endlich meine Ruh genießen,
will schon, man wird es fast nicht glauben
er wieder mir die Freizeit rauben.

Er kommt und spricht, besteht auf sich,
er drängt und fragt und drücket mich,
bis er mich schließlich überzeugt
und meinen Willen hat gebeugt.
Dann schreibe ich von neuem los,
der Geistesblitz wird allzu groß.

So lasse ich mich halt bezwingen
zum Reimen, Dichten, Lieder singen.

© Sabine Rennwald

 
 
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