Phalera bucephala | Mondvogel, Mondfleck Familie der Zahnspinner: Notodontidae
08.01.2000: Seine Puppe fanden wir Mitte Januar im Rheinwald bei Wesel, und die
Schmetterlingspuppe machte die Reise nach Freiburg und zu mir nach Hause, wo ich sie dann
in einem Orchideenblumentopf leicht in der Erde vergrub. Dort lag sie fast zwei Monate,
bis das Wetter warm wurde und der Frühling anzufangen schien...
03.03.2000, 7:00 h morgens: Der schöne Schmetterling saß am Fensterrahmen
in der Küche, und seine Farben waren glänzend golden und silbrig. Nach einer Weile
wurden die Farben mehr braun und grau, und der Falter sah jetzt aus wie ein Stückchen Ast!
03.03.2000, abends: Zu meinem Erstaunen fand ich den Mondvogel mit ausgebreiteten
Flügeln und schwirrend auf einem Apfelstück sitzend, wo er den Tag über
in senkrechter Haltung bewegungslos geruht hatte. Seine Tarnfarbe war wieder verwandelt
in leuchtende Gold- und Silbertöne. Der Schmetterling bewegte seine Flügel so
schnell, wie ich es nur von Schwärmern kenne, und sein Körper hatte aufgestellte
Härchen und eine honiggelbe Farbe. Er war richtig aufgeplustert, und es sah aus,
wie wenn er zittern würde. Nach einer Weile stupste ich ihn vorsichtig an,
er flog Richtung Zimmerdecke und ließ sich auf einem Schrank nieder.
04.03.2000, morgens: Die leuchtenden Gold- und Silbertöne sind nicht mehr
sichtbar: der Falter schläft an seinem Lieblingsplatz am Fensterrahmen und hat
wieder die Form eines Hölzchens angenommen.
Anscheinend nimmt der Schmetterling tagsüber seine Tarnfarbe an, während er
bewegungslos ausruht, und fängt nachts an, aktiv zu werden, wobei sich sein Aussehen
deutlich verändert.
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