Start war an diesem sonnigen Oktobertag mit der Breisgau-S-Bahn in Ihringen. Unser Ziel war in Freiburg die Kartaus, die Umgebung des alten Klosters dort und die Südhänge des Schlossbergs. Die Oberau und die DreisamNach der Ankunft am Freiburger Hauptbahnhof ging es zu Fuß durch die Innenstadt bis zur Oberau und von dort noch ein kleines Stück an der Dreisam entlang Richtung Osten, entgegen der Fließrichtung.
Die Umgebung der Dreisam ist für die Menschen in der Stadt wie eine grüne Ader und bietet sich als Ort der Erholung an. An der Dreisam lässt sich entweder die Mittagspause verbringen, oder die Uferbereiche werden in der Freizeit zum Spazierengehen, Sonnenbaden, Lesen und Ausspannen genutzt. Auch im Winter herrscht hier immer reger Betrieb, der Radweg an der Dreisam ist ein wichtiger Verbindungsweg aus der Stadt nach Ebnet und Kirchzarten, und in der kühleren Jahreszeit werden auf den Bänken am Fußweg von Müttern und Rentnern, Studenten und Schülern die kleinsten Sonnenstrahlen dankbar aufgenommen. Die Wasseramsel an der DreisamNicht nur die Menschen genießen hier das Wasser und sitzen auf den Steinen: Die Wasseramseln fallen mit ihrem leuchtend weißen Bauch auf, wenn sie kurz auf einem Stein verweilen, um dann bald wieder blitzschnell ins Wasser abzutauchen und nach Futter zu suchen.
Die Wasseramsel (Cinclus cinclus) baut ihr Nest gerne unter einer Brücke, wo sie auch ihre Jungen aufziehen kann. Die kleinen Wasseramseln lernen bald schwimmen, tauchen und Beute fangen. Wasseramseln suchen unter der Wasseroberfläche tauchend die Steine nach Larven von Steinfliegen und Köcherfliegen, Eintagsfliegen, Kriebelmücken und ähnlichem Kleingetier ab. Sie sind auf sauberes und sauerstoffreiches Wasser angewiesen: einmal weil sie dort lebende Nahrung finden können, und zum anderen weil sie klares Wasser brauchen, um sehen zu können, was auf den Steinen sitzt, d.h. sie orientieren sich optisch. Wenn in den Bergen die Schneeschmelze beginnt und große Mengen von Schlamm in der Dreisam das Wasser trüben, sieht man die Wasseramseln nicht mehr, auch weil dann keine Steine mehr aus dem Wasser ragen, auf denen sie sitzen könnten. Der Hirzberg mit seiner SchafweideAn der nächsten Brücke verließen wir die Stadt und wanderten auf den Hirzberg. Ein schmaler Pfad führte uns den Berg hinauf, vorbei an sehr alten und schönen Bäumen.
Wir liefen den steilen Weg hinauf über eine Schafweide, deren Rand etliche Baumveteranen in Form von weit über hundertjährigen Eichen und Hainbuchen säumten. Die Weide war eine Überraschung für uns, denn eine solche alte Weide ist nur noch selten zu finden. Ein typisches Merkmal ist die große Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren auf solch einer Weide, die einfach viel bunter und vielseitiger aussieht als auf einer normalen und häufig gemähten "Fettwiese". Wir machten eine kleine Bestandsaufnahme der Arten: WeidenfloraAcker-Witwenblume - Knautia arvensis Bergsandglöckchen - Jasione montana Rundblättrige Glockenblume - Campanula rotundifolia Gemeine Schafgarbe - Achillea millefolium Feld-Thymian - Thymus pulegioides Kriechende Hauhechel - Ononis repens Hornklee - Lotus corniculatus Jakobsgreiskraut - Senecio jacobaea Natternkopf - Echium vulgare Kleines Habichtskraut - Hieracium pilosella Roter Wiesenklee - Trifolium pratense Salbei-Gamander - Teucrium scorodonia Kleiner Sauerampfer - Rumex acetosella Heidekraut - Calluna vulgaris Zypressen-Wolfsmilch - Euphorbia cyparissias GräserRotes Straußgras - Agrostis capillaris Dreizahn - Danthonia decumbens Aufrechte Trespe - Bromus erectus Heuschrecken
Rote Keulenschrecke - Gomphoceripus rufus Westliche Beißschrecke - Platycleis albopunctata Nachtigallgrashüpfer - Chorthippus biguttulus Buntbäuchiger Grashüpfer - Omocestus rufipes Waldgrille - Nemobius sylvestris WildbienenAckerhummel - Bombus pascuorum Furchenbiene - Halictus tubulorum Weißbindige Schmalbiene - Lasioglossum leucozonium VögelEin Turmfalke hat sein Revier auf dem Hirzberg, wir beobachteten ihn ausgiebig bei seinem Ansitz, Rüttelflug und Beutefang über der Weidefläche und dem angrenzenden Wald. Schmetterlinge
An Schmetterlingen sahen wir den Mauerfuchs, den Kleinen Feuerfalter, einen Postillon und einen Admiral sowie die Goldhaar-Rindeneule (Acronicta auricoma) in Form einer Raupe. |
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