Entdeckungen im Naturschutzgebiet Taubergießen

Unken, Eichen, Totholz, Urwald, Lebensraum

im Naturtagebuch von Nafoku am 09.09.2000

09.09.2000: Alte Eiche mit Totholz im Taubergießen-Urwald 09.09.2000: Das Naturschutzgebiet hat auch sehr große Wiesenlandschaften mit Solitärbäumen. 09.09.2000: Einer der vielen Wasserläufe in Taubergießen, Lebensraum für Kleinstlebewesen
Alte Eiche mit Totholz im Urwald von Taubergießen, Lebensraum für viele kleine Tiere. Nicht nur Rheinwald, sondern auch ausgedehnte Wiesen prägen das Bild von Taubergießen. Einer der vielen Wasserläufe in Taubergießen, Blick von einer Brücke aus.
09.09.2000: Ca. 2,5 cm lange Raupe mit weißen Pünktchen, sehr hübsch. Was das wohl mal für ein Schmetterling wird? 09.09.2000: Orgyia antiqua | Raupe des Schlehenspinners, Männchen. Die Weibchen tragen braune Haarschöpfe 09.09.2000: Eine schön gezeichnete Schlupfwespe, nur für den Experten sicher bestimmbare Art!
Ca. 2,5 cm lange Raupe mit weißen Pünktchen. Was das wohl später für ein Schmetterling wird? Orgyia antiqua: Raupe des Schlehenspinners, Männchen. Die Weibchen tragen braune Pinselbüschel. Eine schön gezeichnete Schlupfwespe, nur für den Experten sicher bestimmbare Art!
09.09.2000: Lithosia quadra | Würfelmotte | Gelber Falter mit braunen Flecken auf den Flügeln 09.09.2000: Achillea millefolium | Gemeine Schafgarbe mal ganz aus der Nähe betrachtet 09.09.2000: Impatiens glandulifera | Indisches Springkraut mit seinen Springfrüchten
Lithosia quadra, Würfelmotte: Der Falter saß ruhig auf einem Busch in Taubergießen und schlief. Achillea millefolium: Die Schafgarbe ist eine alte Heilpflanze, hier eine Makroaufnahme der Blüten. Impatiens glandulifera: Das Indische Springkraut ist ein Neophyt und überall weit verbreitet.
09.09.2000: Dolycoris baccarum | Beerenwanze | Diese Wanze hatte sich eine Knospe als Sitzplatz ausgesucht. 09.09.2000: Bombina variegata | Dietmar hat eine kleine Gelbbauchunke gefunden, die er auf seine Hand setzte. 09.09.2000: Bombina variegata | Wieder in Freiheit, fühlte sich die Gelbbauchunke sichtlich wohler, und ist dort auch viel besser getarnt, wie man hier sieht.
Dolycoris baccarum: Die Beerenwanze benutzte eine Blattknospe als Sitzplatz und ließ sich durch meine Kamera nicht stören. Bombina variegata: Dietmar hat eine kleine Gelbbauchunke gefunden, die er kurz auf die Hand nahm. :-) Sie schaute etwas dumm in die Kamera. Bombina variegata: Hier ist die kleine Unke wieder in Freiheit und fühlt sich sichtlich wohler, da viel besser getarnt.
09.09.2000: Palomena prasina? | Grüne Stinkwanze? | Im Herbst verfärbt sie sich braun bis rötlich, um dann im Frühjahr wieder ihre grüne Farbe anzunehmen 09.09.2000: Ononis spinosa | Dornige Hauhechel 09.09.2000: Um diese Jahreszeit sieht man überall hauptsächlich Kreuzspinnen, und so war ich ganz glücklich, auch mal eine andere Art vor die Linse zu bekommen, also keine Kreuzspinne :-)
Palomena prasina? Die Grüne Stinkwanze gehört zu den Insekten, die man auf den ersten Blick gar nicht sieht, weil sie exakt wie die Blätter gefärbt ist, auf denen sie sitzt. Ononis spinosa: Auf den Trockenwiesen von Taubergießen fand ich die Dornige Hauhechel, die auch am Kaiserstuhl wächst. Eine kleine Spinne, endlich mal etwas anderes als die unzähligen Kreuzspinnen, die zur Zeit überall herumsitzen ;-)
09.09.2000: Philaenus spumarius | Wiesenschaumzikade | Die kleine Zikade findet man von Juli bis Oktober vor allem auf feuchten Wiesen 09.09.2000: Gar nicht so einfach, eine Stechmücke Blut saugen zu lassen, damit sie fotografiert werden kann ;o) 09.09.2000: Diesen Wasserwirbel hat ein Wasserläufer verursacht. Wenn du genau hinschaust, siehst du die kleinen Schatten seiner Füße :-)
Philaenus spumarius: Die Wiesenschaumzikade findet man von Juli bis Oktober vor allem auf feuchten Wiesen. Die Stechmücke weiß offenbar genau, wo sie einen Aderstrang finden kann, um Blut zu saugen. Wenn du genau hinschaust, siehst du in dem Wasserwirbel die Schatten der kleinen Füße des Wasserläufers :-)
09.09.2000: Thymus pulegioides | Feldthymian aus der Nähe betrachtet. Er verbreitet seinen Duft auf Trockenwiesen. 09.09.2000: Echium vulgare | Gemeiner Natternkopf | Zuerst hielt ich die Pflanze für einen Borretsch, weil sie nur eine Blüte hatte 09.09.2000: Malva moschata | Moschusmalve mit Gast: eine kleine Spinne mit smaragdgrünem Körper.
Thymus pulegioides: Feldthymian verbreitet seinen Duft auf ungedüngten Wiesen und ist eine wichtige Pflanze für den Kleinen Feuerfalter. Echium vulgare: Zuerst hielt ich den Gemeinen Natternkopf für Borretsch, weil er nur eine Blüte hatte. Malva moschata: Auf dem Rückweg entdeckte ich noch diese smaragdgrüne kleine Spinne in einer Moschusmalve.
Ort und Zeit:
Naturschutzgebiet Taubergießen am Rhein, Samstag, 09.09.2000. Startpunkt: Europapark Rust. Hier habe ich mich mit Dietmar getroffen, den ich erst seit Mittwoch :-) und bis dahin nur per Mail kannte.

Wetter:
Unglaublich schönes Wetter! Ein mit weißen Streifen durchzogener blauer Himmel, im Schatten des Waldes kühl, ansonsten nochmal richtig sommerliche Temperaturen.

Beobachtungen:
Zuerst möchte ich ein bisschen erzählen, wie es zu diesem Ausflug kam!

Am letzten Mittwoch kam ein Mail von Dietmar bei mir an, den ich vorher nicht kannte. Er hatte mich über meine Seite zu Taubergießen im Netz gefunden, und weil er selbst begeistert von Taubergießen ist, hat er mir geschrieben.

Wir haben uns spontan in Rust an der Bushaltestelle verabredet und sind von dort aus mit den Fahrrädern losgefahren in den Rheinwald. Die Räder wurden an einer Brücke abgestellt, und weiter ging es zu Fuß durch das Naturschutzgebiet. Wir brauchten für ca. anderthalb Kilometer fast drei Stunden, weil wir an jeder Ecke wieder Halt machen mussten, um Blätter und Büsche nach kleinen Lebewesen abzusuchen, die wir auch reichlich fanden.

Der Wald ist schon herbstlich, die Eichen haben bereits leicht verfärbtes Laub, aber die Tiere sind bei der warmen Witterung überall noch unterwegs. Es hatte in der letzten Woche sehr stark geregnet, und so war der Waldboden ganz weich und durchnässt, und weil wir relativ früh losgezogen sind, hingen an allen Zweigen und Blättern noch die Wassertropfen des Regens und des Morgentaus.

Nach einem starken Regen lassen sich die kleinen Tiere des Waldes besonders gut beobachten. Sie müssen erst trocknen und warm werden, um wieder munter zu werden.

Wenn du irgend einen Weg entlang gehst, wirst du auf den ersten Blick nichts Besonderes wahrnehmen, wenn du dir aber Zeit nimmst, stehen bleibst und dich genau umschaust, wirst du entdecken, dass sich auf jedem Quadratmeter unzählige Viecherchen ganz verschiedener Arten befinden.

Auch die Schönheit der kleinen Blumen sieht man erst, wenn man in die Hocke geht und sie aus der Nähe betrachtet.

 

 

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