Frühling im Naturschutzgebiet Taubergießen

Naturtagebuch von Nafoku am 13.-14.04.2001

13.04.2001: Das kleine und seltsame Gesicht einer Schnecke 13.04.2001: Helix aspersa? Schnecke im Taubergießenwald 13.04.2001: Schnecke mit rauhem Schneckenhaus, auf Brennessel
Das kleine Gesicht einer Schnecke :-) Schnecke mit schön gezeichnetem Haus. Wahrscheinlich Helix aspersa Isognomostoma isognomostoma?, Schnecke mit rauhem Schneckenhaus, auf Brennessel.
13.04.2001: Bunte Steine im Wasser, Rotalgen 13.04.2001: Springfrosch 13.04.2001: Gerris spec., Wasserläufer
Rotalgen auf Steinen im Wasser Springfrosch, gut getarnt und absprungbereit :-) Gerris spec. Wasserläufer, die zu den Wanzen gehören
13.04.2001: Liparus coronatus, Rüsselkäfer. Auf geteertem Feldweg vom Europapark Rust nach Taubergießen 13.04.2001: Lilioceris merdigera, Lilienhähnchen. Chrysomelidae (Blattkäfer), am Waldrand zum Rhein bei Weisweil 13.04.2001: Pararge aegeria | Waldbrettspiel | Schmetterling im Bannwald von Weisweil in der Nähe des Altrheins
Liparus coronatus Rüsselkäfer auf geteertem Feldweg, ca. 1,3 cm großes Exemplar Lilioceris merdigera Lilienhähnchen, das sich von L.lilii durch roten Kopf und Schildchen unterscheidet, die bei L.lilii schwarz sind. Pararge aegeria Waldbrettspiel im Bannwald bei Weisweil am 13.04.2001
14.04.2001: Schlammfliege? Im Wald von Taubergießen 13.04.2001: Pararge aegeria, Waldbrettspiel: Schmetterling im Bannwald bei Weisweil am Rhein 14.04.2001: Schön gefärbte Schnake, auf Bärlauchblättern in Taubergießen
Schlammfliege? in Taubergießen Pararge aegeria Waldbrettspiel im Bannwald bei Weisweil, Flügeloberseite. Schnake auf Bärlauchblättern im Taubergießener Wald
14.04.2001: Noch einmal die schön gefärbte Schnake auf Bärlauch, ein wahres Fotomodell! 14.04.2001: Primula veris, die Wiesenschlüsselblume auf den Orchideenwiesen im Naturschutzgebiet Taubergießen 14.04.2001: Hier hängt die Schnake an einer Bärlauchknospe
Noch einmal die Schnake, da sie ein wahres Fotomodell ist! :-) Primula veris, die Wiesen-Schlüsselblume im Naturschutzgebiet Schnake, an einer Knospe von Bärlauch sitzend
14.04.2001: Stark duftende Veilchen im Wald vom Naturschutzgebiet Taubergießen 14.04.2001: Arum maculatum | Aronstab 14.04.2001: Succinea putris | Bernsteinschnecke
Veilchen Diese dufteten so stark, dass man wirklich unwillkürchen an Parfum denken musste Arum maculatum, Blüte des Aronstabs, der zu seiner Bestäubung über Nacht Fliegen in seinem Blütenschlund gefangen hält. Succinea putris. Bernsteinschnecken sind im Frühling oft an Bärlauch zu finden
Ort und Zeit:

Naturschutzgebiet Taubergießen am Rhein, Karfreitag, 13.04.2001 und Karsamstag, 14.04.2001. Am Freitag begleitete mich Reinhold, der ein Spinnenfachmann ist und von dem ich leider noch kein Foto habe ;-), und am Samstag waren Dietmar, hier gerade beim Fotografieren von Gelbbauchunken in einer Wasserrinne, und Matthias dabei.

Wetter:

Am Freitag sonnig und zum Teil richtig warm, am Samstag zwar immer noch sonnig, aber winterlich kalt.

Beobachtungen:

Taubergießen im Frühjahr! In den letzten Wochen hat es sehr viel geregnet, und dementsprechend durchgeweicht ist auch die Erde im Wald.

Frösche, Kröten und Unken fühlen sich da besonders wohl, aber auch Schnecken waren zahlreich unterwegs, besonders die schönen halbdurchsichtigen Bernsteinschnecken, die wir vor allem auf Bärlauchblättern fanden.

Orchideenwiese

Auf dem Hinweg kamen wir über eine große Wiese, auf der ich zwar eine Unmenge von Wiesenschlüsselblumen sah, aber sonst nichts Auffälliges. Als ich die Schlüsselblumen fotografieren wollte, hielt mich Dietmar zurück und erklärte mir, dass genau jetzt zu dieser Jahreszeit die Wiese voll sei mit Orchideenknospen, und man möglichst den Weg nicht verlassen solle, damit die Knospen nicht zertreten werden.

Ich schaute genau hin, und tatsächlich: Überall bemerkte ich nun die aus der Erde sprießenden Orchideen und sogar schon einige blühende Exemplare.
Trotzdem machte ich ein bisschen Spaß über die Warnung, den Weg zu verlassen, und sagte zu Dietmar:
Stell dir einfach vor, ich wär ein Reh, das von den Orchideen nichts weiß, und über die Wiese läuft.
Er lachte ebenfalls und meinte: Na, deine Füße sind aber größer als die eines Rehs. worauf ich antwortete: Dann halt ein Wildschwein!
Du musst nicht denken, dass mir Naturschutz egal ist. Was ich auf unserem Rückweg erlebte, machte mich sprachlos.

Ein Bauer fuhr mit dem Traktor und angehängtem Schlitten über die Orchideenwiese. Wir konnten zuerst nicht richtig erkennen, was er eigentlich macht, und wunderten uns noch.

Als wir ein paar Stunden Stunden später wieder an der Orchideenwiese vorbei kamen, war keine Knospe mehr auf ihrem Stengel. Auch die vielen Wiesenprimeln lagen geköpft herum. Der Bauer hatte wohl mit seinem Schlitten am Traktor die Maulwurfshaufen platt machen wollen.

Da wurde mir bewusst, wie sinnlos es ist, die Leute zu ermahnen, den Weg zu verlassen, wenn die Landwirte mit ihren Maschinen eben diese Naturschutzgebiete bearbeiten dürfen, wie sie gerade wollen.
Ob das, was der Bauer da gemacht hat, nach dem Naturschutzgesetz erlaubt war, weiß ich nicht. Aber dass es eine sinnlose und zerstörerische Tätigkeit war, das weiß ich. Und eine solche Tätigkeit zerstört nicht nur die Orchideen...




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