Naturschutzgebiet Taubergießen am Rhein, Karfreitag, 13.04.2001 und Karsamstag, 14.04.2001. Am Freitag begleitete mich Reinhold, der ein Spinnenfachmann ist und von dem ich leider noch kein Foto habe ;-), und am Samstag waren Dietmar, hier gerade beim Fotografieren von Gelbbauchunken in einer Wasserrinne, und Matthias dabei.
Am Freitag sonnig und zum Teil richtig warm, am Samstag zwar immer noch sonnig, aber winterlich kalt.
Taubergießen im Frühjahr! In den letzten Wochen hat es sehr viel geregnet, und dementsprechend durchgeweicht ist auch die Erde im Wald. Frösche, Kröten und Unken fühlen sich da besonders wohl, aber auch Schnecken waren zahlreich unterwegs, besonders die schönen halbdurchsichtigen Bernsteinschnecken, die wir vor allem auf Bärlauchblättern fanden.
Auf dem Hinweg kamen wir über eine große Wiese, auf der ich zwar eine Unmenge von Wiesenschlüsselblumen sah, aber sonst nichts Auffälliges. Als ich die Schlüsselblumen fotografieren wollte, hielt mich Dietmar zurück und erklärte mir, dass genau jetzt zu dieser Jahreszeit die Wiese voll sei mit Orchideenknospen, und man möglichst den Weg nicht verlassen solle, damit die Knospen nicht zertreten werden. Ich schaute genau hin, und tatsächlich: Überall bemerkte ich nun die aus der Erde sprießenden
Orchideen und sogar schon einige blühende Exemplare. Ein Bauer fuhr mit dem Traktor und angehängtem Schlitten über die Orchideenwiese. Wir konnten zuerst nicht richtig erkennen, was er eigentlich macht, und wunderten uns noch. Als wir ein paar Stunden Stunden später wieder an der Orchideenwiese vorbei kamen, war keine Knospe mehr auf ihrem Stengel. Auch die vielen Wiesenprimeln lagen geköpft herum. Der Bauer hatte wohl mit seinem Schlitten am Traktor die Maulwurfshaufen platt machen wollen. Da wurde mir bewusst, wie sinnlos es ist, die Leute zu ermahnen, den Weg zu verlassen,
wenn die Landwirte mit ihren Maschinen eben diese Naturschutzgebiete bearbeiten dürfen, wie sie gerade wollen. |
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