Der Kormoran Phalacrocorax carbo
am Rhein bei Köln-Zündorf

Naturtagebuch von Nafoku am 09.01.2000

Kormoran beim Fluegeltrocknen

Kormoran · Phalacrocorax carbo · Ruderfüßler

Beschreibung: Schwarzer Wasservogel mit weißen Wangen und Kinn, Haken an der Schnabelspitze. Jungvögel mit heller Unterseite und bräunlicher Unterseite. Der Kormoran war noch vor 10 Jahren stark vom Aussterben bedroht und hat sich durch gesetzlichen Schutz wieder gut vermehrt. Die ewige Diskussion zwischen Naturschützern und Fischpächtern ist ein bekanntes Thema.

Vorkommen: Brütet auf hohen Bäumen und an felsigen Meeresküsten in Kolonien, im Binnenland meist auf Inseln von großen Seen. Oft in Gesellschaft von Graureihern.

Ähnliche Art: Die Krähenscharbe Phalacrocorax aristotelis, die aber kleiner, kurzhalsiger und seltener ist.


Naturtagebuch am 09.01.2000

Am 9. Januar 2000 bin ich mit dem Fahrrad am Rhein entlang gefahren, von Köln-Porz-Grengel zum Rheinufer, und von dort aus am Rhein entlang Richtung Köln-Porz-Zündorf.

Stimmung am Ufer des Rheins, dem idealen Lebensraum fuer viele Wasservoegel Am Rhein bei Koeln-Porz-Zuendorf 09.01.2000

Dort habe ich Kormorane beobachtet, die stundenlang fast unbeweglich mit ausgebreiteten Flügeln auf Masten saßen. Zuerst wunderte ich mich über die seltsame Körperhaltung der Vögel und konnte mir das Verhalten der Tiere nicht so recht erklären. Ein Passant vermutete, dass die Vögel auf diese Weise ihre Flügel trocknen, wenn sie vom Tauchen kommen.

So ist es auch tatsächlich, wie ich jetzt weiß: Kormorane trocknen wirklich ihr Gefieder, sie müssen das sogar, um besser tauchen zu können, im Gegensatz beispielsweise zu Enten. An dieser Stelle möchte ich herzlich Wolfgang Dolak danken, der zu diesem Thema folgende Informationen zur Verfügung gestellt hat:

Enten fetten ihr Gefieder ein, um kein Wasser an die Haut zu lassen, um das wichtige Luftpolster zwischen Außenluft oder -medium und der eigenen Haut zu erhalten. Dieses Luftpolster isoliert so gut, dass sie beispielsweise nicht am Eis festfrieren.

Genau das Luftpolster ist es aber, das den Kormoranen beim Tauchen hinderlich wäre, deswegen ist ihr Gefieder nicht eingefettet, es saugt sich voll mit Wasser. Die nassen, eng am Körper klebenden Federn sind nun zwar ideal zum Tauchen und Jagen unter Wasser, allerdings ist das Fliegen damit sehr beschwerlich. Daher stehen die Kormorane dann auf Ästen, Steinen, Leuchttürmen und breiten die Schwingen, um schnell wieder zu trocknen.

Enten brauchen das nicht, weil sie einfach nicht benetzbar sind. Das Wasser perlt ab, wie bei einem frisch gewachsten Auto. Interessanterweise funktioniert die Bürzeldrüse am Grunde der Schwanzfedern (von dort holt der Vogel das Fett) z.B. bei jungen Stockenten in den ersten Lebenstagen noch nicht. Ihr Gefieder wird durch den Kontakt mit dem Gefieder der Ente gleich nach dem Schlupf mit einem Fettfilm überzogen. Wenn man daher junge Stockenten ohne Mutter aufzieht, kann es passieren, dass sie bei ihrem ersten Bad ertrinken!

Weitere Fotos von Kormoranen: Einfach anklicken!

Phalacrocorax carbo | Kormorane im Naturschutzgebiet Arlesheimer See Arlesheimer See 13.02.1998 Kormoran | Foto: 02.05.1998 Kormorannest | Foto: 02.05.1998 Kormoran-Nest 02.05.1998
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