Podarcis muralis im Alten Güterbahnhof

Mauereidechsen in Freiburg

Naturtagebuch von Nafoku am 12.03.2000

Podarcis muralis, Mauereidechsen im Alten Güterbahnhof von Freiburg am 12.03.2000

Podarcis muralis | Mauer-Eidechsen
Alter Güterbahnhof Freiburg

Sonntag Nachmittag, 12.03.2000 im Alten Güterbahnhof von Freiburg. Ob es im März schon etwas zu entdecken gibt?
Zuerst schaute ich nach blühenden Pflanzen auf dem trockenen, steinigen Boden, fand aber fast nichts.

Ein Haufen Holzbretter lagen da herum. Eine Eidechse flitzte über das Holz. Die Eidechsen waren trotz des frischen Windes sehr aktiv. Und außerdem schlau: Sie hatten sich den wärmsten Platz ausgesucht: die dunklen Holzbretter.

Fahrrad abgestellt, Kamera ausgepackt. Nun galt es, Zeit und Geduld zu haben. Ich richtete meinen Blick aufmerksam auf die Bretter. Und siehe da: bei genauem Hinsehen schauten überall Köpfe, Beinchen oder Schwänze von Mauereidechsen hervor, die sich zuerst zwar unter den Brettern versteckt hatten, dann aber bald wieder die warmen Sonnenstrahlen suchten und heraus kamen.

An einem einzigen Platz so viele Eidechsen! Teilweise saßen die Tiere dicht beieinander. Nur in einem Fall beobachtete ich, dass eine Eidechse eine andere fortjagte.

1203-007.jpg 1203-004.jpg
Weiterer Textbeitrag von Dieter Helm:

Eine wirklich ungewöhnliche Häufung von Mauereidechsen auf einem Fleck!

Reptilien verbringen ihre Winterruhe oft gemeinsam in Massenquartieren, da finden sich dann viele Tiere aus der Umgebung zusammen. Man kann sogar Eidechsen mit Schlingnattern oder Kreuzottern friedlich vereint sehen, obwohl diese Schlangen eigentlich Echsen sonst zum Fressen gern haben.

Unter den Brettern liegt vielleicht ein Winterquartier? - es muss trocken, frostfrei und geschützt sein. Wenn es im Frühjahr dann wieder wärmer wird, wachen die Eidechsen auf und sonnen sich erst einmal ausgiebig, bevor sie in ihre Reviere abwandern. Auch im Winter kann man an ungewöhnlich warmen Tagen ab und zu einzelne Mauereidechsen beim Sonnenbaden beobachten!

Das Jahr über sind die Tiere territorial und über das ganze Gelände verstreut. Vor allem die Männchen sind dann sehr streitsüchtig und liefern sich richtige Gefechte. Das "Aufwachen" soll schichtweise geschehen: Zuerst die Männchen, drei bis vier Wochen später die Weibchen und dann die Jungen.

Vielleicht sind auf den Bildern nur Männchen zu sehen?

Käferfotos Schmetterlingsfotos Pflanzenfotos
Vogelfotos Wanzenfotos Pilzfotos
Wildbienen Naturtagebuch Libellen
Kontakt Forum Naturfragen Home

Nafoku Natur- und Fotokunst
seit 1998 © Sabine Rennwald · All rights reserved